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Beitrag vom 10.02.2005
Neue Hoffnung für einen Frieden in Nahost
Sarah Ross
Beim Gipfeltreffen zwischen Ministerpräsident Ariel Sharon und dem Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, in Ägypten wurde die Waffenruhe vereinbart.
Zu Beginn dieser Woche trafen sich Ministerpräsident Ariel Sharon und der Vorsitzende Mahmoud Abbas in der ägyptischen "Stadt des Friedens", Sharm-el-Sheikh, um den Waffenstillstand auf palästinensischer Seite und ein Ende der militärischen Aktionen der israelischen Armee zu verkünden. Mit diesem Schritt wurde formell das Ende der seit vier Jahren andauernden Intifada erklärt.
Das formelle Waffenstillstandsabkommen, das beide Seiten unterzeichnet haben, soll nach langer Zeit wieder eine neue Chance für Frieden in Israel und Palästina sein. Eine Hoffnung auf Ruhe und eine bessere Zukunft in beiden Staaten. Dabei betonte Israel, dass nur mit der Palästinensischen Autonomiebehörde verhandelt werden wird, und nicht mit den Terroristen, die die Anschläge ausführen. Beide Parteien waren sich einig, dass jegliche Gewaltakte seitens der Palästinenser gegen Israelis, und gleichzeitig militärische Aktionen der israelischen Armee gegen Palästinenser, eingestellt werden müssen.
Abbas erklärte in seiner Rede, dass "Frieden […] die Etablierung eines demokratischen palästinensischen Staates neben Israel" bedeutet, während Sharon in seiner Ansprache ankündigte, dass Israel beabsichtigt, die Unabhängigkeit und Würde Palästinas zu respektieren. Er betonte auch die Verpflichtung Israels zur Umsetzung der "Road Map" und seine Entschlossenheit zur Implementierung des Abkopplungsplans.
Seit der Amtsübernahme des israelischen Ministerpräsidenten im Jahr 2001, war das Treffen Sharons mit dem ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak, der ebenfalls auf dem Gipfel anwesend war, die erste persönliche Begegnung der beiden. Neben Mubarak nahm auch derjordanische König Abdullah II. am Gipfeltreffen teil. Präsident Mubarak betonte, dass Israelis und Palästinenser gleichermaßen ein Leben in Sicherheit für die kommenden Generationen verdienen.
In einem Interview mit dem ARD-Morgenmagazin wies Shimon Stein darauf hin, dass die Friedensgespräche zwischen Abbas und Sharon, im Gegensatz zu vorangegangenen Gipfeltreffen, auf drei neuen Elementen basieren: Dem angekündigten, einseitigen Rückzug aus dem Gazastreifen, einem neu gewählten palästinensischen Präsidenten, der nach Arafats Tod den Terror einstellen und sich auf politische Gespräche konzentrieren will, und der Entschlossenheit des amerikanischen Präsidenten, für Demokratie und gegen den Terror zu kämpfen.
Um den neuen Friedensprozess und die damit verbundenen großen Reformen durchführen zu können, setzt Shimon Stein vor allem auf die Unterstützung der arabischen Welt: "Es ist ganz wichtig, dass Ägypten und Jordanien sich eingeschaltet haben". Aber auch von Seiten der Europäischen Union und der USA erhofft Stein vor allem finanzielle Hilfe für die Palästinenser.
(Quelle: ARD-Morgenmagazin)